Die Frisur sitzt, das Outfit ist perfekt und der Atem stinkt. Verantwortlich ist oftmals eine mangelhafte Reinigung der Zahnzwischenräume, denn normale Zahnbürsten können nicht alle Mundbereiche erreichen. Essensreste und Bakterien bilden mit der Zeit immer dickere Schichten in den nicht gereinigten Zahnzwischenräumen.
Die Folge sind unschöne Verfärbungen, Mundgeruch, Zahnfleischbluten bis zur Zahnfleischentzündung. Bleibt eine Zahnfleischentzündung (Paradontitis) über längere Zeit unbehandelt kann es zum Zahnverlust gleich mehrerer Zähne kommen. Um eine schmerzhafte Paradontitis Behandlung beim Zahnarzt oder sogar Zahnverlust vorzubeugen muss man einfach nur zusätzlich zum Zähneputzen die Zahnzwischenräume regelmäßig richtig reinigen.
Wie kann man die Zahnzwischenräume reinigen?
1. Zahnseide richtig benutzen
Noch vor einigen Jahren war ich sehr faul, wenn es um die Anwendung von Zahnseide ging. Nachdem mein Zahnarzt mir einen langen Vortrag zum Thema Zahnzwischenräume, Karies & Co. gehalten hat, fing ich an regelmäßig zur Zahnseide zu greifen. Sehr praktisch ist es erst mal bei Youtube zu schauen wie man Zahnzwischenräume mit Zahnseide reinigen kann.
Und siehe da: Mit etwas Übung dauert die ganze Prozedur nur eine Minute – und das nur einmal pro Tag. Selbst ganz enge Zwischenräume werden so von Speiseresten und Bakterien befreit. Ich benutze gewachstes Zahnband, weil dieses besonders leicht durch die Zahnzwischenräume gleitet, aber das ist Geschmackssache.
Was mich immer wieder überrascht: wie viel Essensreste nach dem Zähneputzen mit meiner Sonicare Schallzahnbürste noch zwischen meinen Zähnen herauskommen wenn ich mit der Zahnseide durchgehe.
Für jeden Zwischenraum sollte ein anderer Abschnitt der Zahnseide genutzt werden. Deshalb machen eigentlich Zahnseide Sticks wenig Sinn, da man jedes Mal fast eine ganze Packung brauchen würde. Aber für viele ist es einfacher Produkte zu benutzen bei denen die Zahnseide schon gespannt ist. Anschließend gut spülen, mit Wasser oder besser mit einem antibakteriellen Mundwasser. Am Anfang kann es passieren, dass das Zahnfleisch etwas blutet – man soll aber trotzdem weitermachen, um Entzündungen nach und nach zu reduzieren.
=> Zahnseide Varianten
Tipp: Einige geben Zahnpasta oder Mundwasser auf die Zahnseide damit der Reinigungseffekt länger anhält. Unter anderem gibt es auch antibakterielles Chlorhexamed Gel welches dafür verwendet werden kann.
2. Interdentalbürsten bzw. Zahnzwischenraumbürste
Die Zahnzwischenraumbürste eignet sich für größere Zahnzwischenräume. Es handelt sich um eine vergleichsweise eher kleine Bürste, die über nur eine einzige, sehr feine Borstenreihe verfügt. Die meisten Hersteller bieten nur eine Dicke an. Von TePe gibt es jedoch ein Interdentalbürsten Set mit den unterschiedlichsten Durchmessern.
Die Anwendung erfordert etwas Übung, und außerdem ist die Interdentalbürste nicht für jedes Gebiss geeignet – also am besten vorher den Zahnarzt fragen. Die Bürsten können auch zur Reinigung und Pflege von Zahnimplantaten und Zahnspangen genutzt werden. Wichtig ist nur, dass sie die richtige Größe haben und nicht zu hart sind.
3. Munddusche und Airfloss
Mithilfe einer Munddusche können Speisereste sowie Zahnbelag, der bereits mit der Zahnbürste von den Zähnen gelöst wurde, weggespült werden. Ihr Einsatz ist also nur in Kombination mit einer Zahnbürste sinnvoll – am besten mit einer elektrischen, da diese effektiver sind als eine Handzahnbürste. Die Philips Munddusche „Sonicare Airfloss“ benutzt nicht nur Wasser sondern auch Stöße an Druckluft um Zahnzwischenräume von allen losen Verunreinigungen zu befreien. Wichtig dabei ist, dass man diese feinen Partikel nicht einatmet. Eine Munddusche kann vielleicht keine Zahnseide ersetzen aber helfen die Zwischenräume richtig zu reinigen. Durch Zahnseide gelockerte Verschmutzung der Zahnzwischenräume können mit der Munddusche gereinigt werden.
Im Vergleich zur Zahnseide kann eine Munddusche jedoch festen Zahnbelag und Zahnstein nicht entfernen. Menschen mit Herzerkrankungen oder künstlichen Herzklappen wird sogar von der Munddusche abgeraten, da durch sie in seltenen Fällen Endokarditis-Erreger in die Blutbahn gelangen können. Für viele die nicht jeden Tag Zahnseide nutzen möchten ist eine Munddusche jedoch trotzdem eine gute Lösung um Zahnzwischenräume sauber zu halten.
4. Antibakterielle Mundspülung
Eine Mundspülung gehört meiner Ansicht nach zur täglichen Zahnpflege dazu. Besonders bewährt hat sich Chlorhexamed, dass nachweislich alle Plaque-Bakterien zuverlässig unschädlich macht. Es wurde mir von vielen Zahnärzten empfohlen und ist Apothekenpflichtig, aber ohne Rezept erhältlich. In hohen Dosierungen (zum Beispiel 0,2 oder 0,12 Prozent) eignet sich Chlorhexamed jedoch nicht für die tägliche Anwendung. Es kann zwar über mehrere Tage hinweg verwendet werden, besonders bei akuten Zahnfleischentzündungen, jedoch nicht länger als 5-7 Tage hintereinander. Alternativ kann man „normales“ antibakterielles Mundwasser aus der Drogerie verwenden.
Tipp: Beim normalen Mundspülen gelangt das Mundwasser nicht unbedingt in alle Zahnzwischenräume. Eine Lösung ist die Mundspülung mit einer Munddusche zu verwenden.
5. Zahnstocher & Zahnseide-Sticks
Zahnstocher eignen sich nur für die grobe Reinigung zwischendurch. Am besten sind medizinische Zahnhölzer: Sie sind fluodoriert und auch die Verletzungsgefahr ist weitaus geringer. Viele Zahnseide Sticks enthalten auch einen „Stocher“ der zum entfernen größerer Essensreste verwendet werden kann. Mit dem Zahnseide Ende kann man aber auch schnell mal zwischen eng stehenden Zähnen reinigen. Mit normalen Zahnstochern schiebt man ja manchmal eher die Sachen tiefer zwischen die Zähne. Sehr interessant sind Zahnseidehalter mit Aufsteckköpfen. Durch den Handgriff lassen sich diese Zahnzwischenraumreiniger einfacher nutzen als viele Zahnseide Sticks. Jeder Kopf nutzt zwei reihen Zahnseide. Der Reinigungseffekt für Zahnzwischenräume ist also verdoppelt.
Professionelle Zahnzwischenraumreinigung beim Zahnarzt
Wenn man Zahnstein selbst entfernen möchte gibt es spezielle Ultraschall bzw. Vibrations Zahnreinigungs Sets mit denen man Zahnstein selbst entfernen kann. Es gibt aber auch einfaches Zahnarztbesteck wer es damit probieren möchte. Natürlich ist es nicht so einfach die Rückseite der Zähne mit solchen Zahnreinigungs-Sets selbst zu reinigen.
Viele Ecken im Mund sind schwer erreichbar und werden auch beim gründlichen Zähneputzen nur unzureichend von Bakterien und Speiseresten gereinigt. Besonders gefährdet sind die Zahnzwischenräume und der Zahnfleischrand. Selbst wer Zahnseide, Munddusche und Mundspülungen verwendet vergisst ab und zu die ein oder andere Stelle Gründlich zu reinigen oder kommt nicht richtig dran.
Die meisten Zahnärzte empfehlen daher, zweimal jährlich eine professionelle Zahnreinigung durchführen zu lassen. Dabei werden sowohl weiche Zahnbeläge als auch harter Zahnstein vollständig entfernt, was das Risiko für Kareis und Parodontose erheblich senkt. Wer stets gepflegte Zähne und Zahnzwischenräume haben möchte, sollte die Kosten für eine professionelle Zahnreinigung regelmäßig in Kauf nehmen. Die Preise schwanken zwischen 40 und 150 Euro. Aber je nach Zahnarzt unterscheidet sich auch die Ausführlichkeit der Zahnreinigung. => Zahnarzt für Zahnreinigung suchen
Fazit: Zahnzwischenraumreinigung ist nicht schwer
Viele denken, dass leichtes Zahnfleischbluten beim Zähneputzen und Mundgeruch am Morgen „normal“ sind. Dies sind jedoch bereits Anzeichen für mangelnde Zahnhygiene. Wenn sich dann die Zahnzwischenräume verfärben oder der Mundgeruch auch tagsüber nicht verschwindet wird es höchste Zeit zu lernen wie man täglich die Zahnzwischenräume richig selbst reinigen kann. Sinnvoll ist es auch regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt zu buchen. Am besten mehrere Methoden der Zahnzwischenraumreinigung ausprobieren. Je nachdem ob Zuhause oder unterwegs bieten sich andere Methoden an.
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