Zahnseide ist ein wichtiges Hilfsmittel um gesunde Zähne zu gewährleisten. In unserem Alltag wird vor allem viel Süßes und auch Ungesundes gegessen, das sich in Zahnzwischenräume absetzt. Selbst mit der modernsten Zahnbürste sind diese nur teilweise zu erreichen. So fühlen sich Bakterien immer wohler, welche aber nicht „nur“ Karies verursachen, sondern auch unangenehmen Mundgeruch sowie Parodontose (Entzündung des Zahnfleisches), die sogar Zahnausfall oder Entzündungen des Kiefers zur Folge haben kann! Dann lieber ein paar Minuten investieren und Zahnseide anwenden.
Die richtige Anwendung ist sehr wichtig, ansonsten läuft man Gefahr, die Bakterien mehr zu verteilen oder das Zahnfleisch zu verletzen.Zahnseide sollte stets vor dem Putzen mit der Zahnbürste erfolgen. Es gibt Gewachste und Ungewachste. Letztere hat meist eine bessere Reinigungswirkung, kann aber für jemanden mit kleinen Zahnzwischenräumen umständlich und unangenehm sein.
Hat man sich die Passende ausgesucht, sollte ein etwa 50cm langes Stück genommen, straff zwischen beiden Zeigefingern gespannt und mit den Daumen unterstützt werden. Die Übrige einfach je nach Handhabung am Besten auf den Mittelfinger aufwickeln. Anschließend vorsichtig in den Zahnzwischenraum einführen und drei- bis viermal hoch und runter bewegen. Nacheinander alle erreichbaren Zwischenräume behandeln und wenn die Seide schmutzig geworden ist mit neuer „nachrücken“.
Falls sie mal stecken bleibt, nie mit Gewalt wieder rausreißen, sondern langsam an einem Ende herausziehen. Ein anfängliches Zahnfleischbluten ist normal, bessert sich dies aber nach längerer Anwendung nicht, sollte zur Kontrolle ein Zahnarzt aufgesucht werden, denn dann liegt wahrscheinlich eine Entzündung vor.
Ein informatives YouTube Video zur richtigen Anwendung ist hier zu finden.
Alternativen und unterstützende Hilfsmittel:
- Es gibt die Zahnseidenhalter, kleine Plastiksticks, welche man jeweils nur einmal verwendet. Sie sind zwar praktisch in der Handhabung, allerdings ist die Seide sehr gespannt und somit nicht elastisch und anpassbar an das individuelle Gebiss.
- Mundspülungen gibt es mittlerweile in vielen Variationen und jene sind ein gutes Mittel gegen Karies, Bakterien und Plaque. Allerdings reicht ihre Kraft nicht aus, um auch die Zahnzwischenräume komplett zu reinigen.
- Interdentalbürsten können die Zahnhygiene auch unterstützen. Es gibt die kleinen Bürstchen in verschiedenen Größen. Meistens sind sie allerdings nur für große Zahnzwischenräume geeignet.
- Mundduschen entfernen Speisereste und Plaque aus den Zahnzwischenräumen mit einem Wasserstrahl. Sie haben somit auch einen guten Effekt, allerdings muss man in ein gutes Gerät circa 100€ investieren und Zahnseide reinigt mit der richtigen Handhabung trotzdem besser. Bei der Munddusche besteht die Gefahr, die Bakterien in Zahntaschen gespült werden und sich dort festsetzen.
Fazit: Nachlässigkeit kann ungeahnte Folgen haben
Zahnseide nutzen bedeutet nicht nur „ein paar Essensreste mehr zu entfernen“ sondern sich und seine Gesundheit aktiv mehr zu schützen. Bakterien können nicht nur lediglich Karies zu verursachen, was hier tatsächlich noch das kleinere Übel wäre. Eine unbehandelte Parodontose kann sogar zu Diabetes und Herz- Kreislauferkrankungen führen. Aber auch Zahnersatz kann teuer werden, oftmals könnte man sich von diesem Geld sogar ein Kleinwagen zulegen!
Deshalb lohnt es sich, Zahnseide zu verwenden. Idealerweise einmal am Tag. Schafft man dies nur ab und zu, ist das aufjedenfall schon besser, als gar nicht.